St. Martin in Hoschem
Nach dem Krieg 1946 organisierte die Kolpingfamilie den Umzug. Johann Seyl zog durch die Straßen von Horchheim. Josef Geißler ließ eigens einen roten Martinsumhang anfertigen und schlachtete sogar ein Kaninchen, um den Umhang mit einem Fell auszustatten. Dieser Umhang wurde vor Jahren ausgemustert und ist im Museum der Heimatfreunde zu bewundern. Die Rüstung hat mittlerweile auch ihre Jahrzehnte auf dem Buckel und hat 2010 ihren letzten Umzug mit St. Martin erlebt. Ab 1949 übernahm die Horchheimer Kirmesgesellschaft mit dem Vorsitzenden Werner Wiemers den St. Martinsumzug der bis heute von der Kirmesgesellschaft durchgeführt wird. Bis zum Jahr 1978 ritt St. Martin auf Pferden, die aus den Ställen Horchheimer Pferdehalter stammten: Johann Pink, Josef Geißler, Heinrich Ester und Manfred Hermsen.
Die Namen " Flora", "Max" und "Flocki" sind sicher noch in der Erinnerung einiger Horchheimer. 1978 ging Flocki dann in Pension nach Arzheim- liebevoll gepflegt von seinem Besitzer, Manfred Hermsen.
Siet 1979 kommt der Schimmel von Herrn Hamacher, früher Remstecken heute Gondershausen. Mit zwei Unterbrechungen beschickt Herr Hamacher , jetzt seine Tochter Petra Hamacher den Martinszug bis heute. Einmal half Gut Bissingen/ Braubach, einmal der Reiterverein Metternich. Das hochempfindliche Ross aus Metternich duldete allerdings keinen Hoschemer Märdes auf seinem Buckel. Deshalb mußte ein erfahrener Reiter das Amt übernehmen. Immer ein Gefahrenpunkt ist die Brücke über die Bahn in der Brandenburgstraße. Da heißt es warten, schauen und - wenn kein Zug kommt- schnell über die Brücke.
Dann kam das Jahr 1981. Alles war vorbereitet: 18 Uhr Abmarsch ab Kolpinghaus . Es fehlte aber das Pferd! Der Transport war in eine Verkehrskontrolle geraten, weil ein Rücklicht nicht brannte. Was nun? Bis zum Bahnübergang Emser Straße mußtre St. Martin zu Fuß seine Honörchen verteilen. Wie schreibt das Kirmes Magazin 1982? " Während die Kinder nach diesem Schock doch sehr verunsichert mit Fackeln und Knollenmännern im Zug daherlaufen und nur halbherzig ihre Lieder singen, feixen die Mamis und Papis am Straßenrand und im Zug. Dort kamen zurufen wie " Willst du ein Schaukelpferd? Ich hab noch einen Leiterwagen oder Soll ich dir mein Fahrrad leihen?" Es stimmt eben : Wer denn Schaden hat, spottet jeder Beschreibung. Das schönste Angebot kam von Geißlers Konrad:" Soll ich meinen Traktor Holen? Dann kannst Du Dich vorne draufsetzten!" Das wäre der Gipfel: St. Martin ohne Pferd- dafür aber mit Pferdestärken...
Die "Märdes Ritter"
Nach dem Krieg: Johann Seyl
1949-1952 Werner Wiemers
1953-1955 Ernst Geißler
1956-1962 Werner Wiemers
1963-1976 Karl Holl
1977 Konrad Geißler
1978-1983 Karl Holl
1984-1991 Hermann- Josef Geißler
1992 Ralf Marx
1993-heute Ivo Holl
St. Martin in Horchheim ist seit Jahrzehnten immer am 10. November.
Beginn des Umzuges ist um 18 Uhr ab Turnvater- Jahn- Platz.
Der Streckenverlauf des Umzuges sieht, sofern keine Straßenbauliche Maßnahmen in die Quere kommen wie folgt aus: Turnvater-Jahn-Platz, Kirche St. Maximin mit Segnung, Emser Straße, Bächelstraße, Mendelssohnstraße. Dann übers "blaue Wunder" in die Brandenburgstraße, Mittelstraße, wo die Weckausgabe stattfindet.
Von dort geht es weiter in die Louis-Berger Straße wo wir dann wieder auf die Emser Straße treffen, vorbei am mittlerweile abgerissenen Altbau des Seniorenheims, bis hin zum Bolzplatz unterhalb des Mendelssohnplatzes wo das große Martinsfeuer abgebrannt wird.
Der Streckenverlauf des Umzuges sieht, 2012 wie folgt aus: Turnvater-Jahn-Platz, Kirche St. Maximin mit Segnung, Emser Straße, Bächelstraße, Mendelssohnstraße. dann die Alte Heerstrasse runter, wieder auf die Emserstrasse, Brandenburgstraße, Mittelstraße, wo die Weckausgabe stattfindet.
Von dort geht es weiter in die Louis-Berger Straße wo wir dann wieder auf die Emser Straße treffen, vorbei am mittlerweile abgerissenen Altbau des Seniorenheims, bis hin zum Bolzplatz unterhalb des Mendelssohnplatzes wo das große Martinsfeuer abgebrannt wird.
Melodie: Laßt und froh und munter sein
Alle es heut off de Baan
Un et freut sich gruß un klaan.
All'die Kenner, wat en Freud',
denn de Merdezug gieth heut.
Doran han se all gedacht,
Steckele, Fackele zorecht gemacht
Un och Kerwes on och Knoll,
kommt nur all heut an die Schull.
Offe demm Schullehof were mir
Offgestellt zo vier on vier.
Jedes Kend sticht hortisch dann
Sich säin Merdefackel an.
Off dem gruße weiße Peerd
räit dä Merdes vur dä Herd.
Fruh on fröhlich singe mer dann
dä Merdes wor en goode Mann.
Es dat Merdesfäier abgebrannt,
wird dann hortisch heim gerannt,
denn dehäim en der gruße Pann
Debbekoche get et dann,
Debbekoche get et dann.