Was treibt einen Menschen dazu, in der Zeit von Karneval bis Pfingsten fast jeden Feierabend und jecies Wochenende damit zu verbringen, viele weiße Seiten mit Schrifttypen, Fotos und Zeichnungen zu füllen? Unentgeltlich - versteht sich! Was treibt einen Menschen dazu, sich mit Vereinsvorständen zu quälen, Jubilare aufzustöbern und um Anzeigen zu buhlen, damit jene weißen Seiten auch bedruckt werden können?
Zwei Akteure, denen das riskante Milieu bestens vertraut war, weil sie sich fast zwei )ahrzehnte in ihm behaupteten, sind nun von der glitschigen Bühne abgetreten. Von zwei Horchheimern ist die Rede:
von Hans Gerd Melters und Hans Jürgen Leichum.
Seit 1982 berichtet Ewald Fischbach in seinen ,,Memory- Stories" über Kindheits- und Jugenderlebnisse in Horchheim. ln diesem lahr folgt eine Episode, die - von der zeitlichen Reihenfolge her gesehen - an und für sich schon dem Artikel ,,Heil Dir im Siegerkranz" im Kirmes-Magazin 1983 hätte folgen müssen. Die Geschichte ist aber so schön, daß wir glauben, die Chronologie durchaus noch einmal brechen zu dürfen.
Ein Horchheimer als Träger der Herzoglich Nassauischen Tapferkeitsmedaille!
ln seinem Hegemoniestreben überzieht Napoleon Bonaparte Europa mit einem Netz von Kriegen und sein Stern beginnt erst in dem Moment zu sinken, als die Völker - nicht die Staaten - ihr ,,Nationalgefühl" entdecken. Der Freiheitskampf des spanischen Volkes wirkt hier beispielhaft. ln den Wirren jener Jahre hat auch ein Horchheimer namens Christian Kadebach ein kleines, winziges Rädchen der Weltgeschichte mitbewegt.
lmmer mehr Menschen in Krankenhäusern und Altenheimen - ein
Phänomen unserer Zeit. Die Betroffenen fühlen sich hilflos, einsam,
verlassen und überflüssig. Der Staat, die Kirchen und Institutionen in
freier Trägerschaft haben diese Problematik schon seit längerer Zeit erkannt und auch teilweise schon Abhilfe geschaffen. So existiert in Krankenhäusern das Ehrenamt des Patientenfürsprechers.
Wertvolle Hilfe leisten auch Sozialarbeiteri nnen des Koblenzer Caritasverbandes innerhalb des ,, Krankenhaus-Sozialdienstes" und die "Grünen Damen" der Evangelischen Krankenhaushilfe, die schon seit
1975 im Evangelischen Stift ehrenamtliche Dienste am Krankenbett vollbringen. Ein deutsches Sprichwort von Karl Simrock (1802-1876) besagt: ,,Die Gesunden und die Kranken haben ungleiche Gedanken!"
ln Horchheim bestätigt seit den 60er Jahren eine Gruppe hilfsbereiter Menschen die "Ausnahme vom Sprichwort".
An die Norseeküste und an Helgolands Strand zog es 35 Globetrotter der Horch heimer Kirmesgesel lschaft. Bremen - Hamburg - Helgoland - Lüneburger Heide - eine Busreise durch Norddeutschlands Gefilde.
1986 - im .lahr der Fußballweltmeisterschaft in Mexiko - feiern die Horchheimer Kicker das 75iährige Bestehen des Vereins.
Seit 1979 sind die Räume unter dem Kindergarten wieder Treffpunkt für die katholische Jugend. Wir - die Horchheimer Ka-Ju - wollen hier darstellen, wie sich die f ugendarbeit seitdem entwickelt hat und welche Perspektiven vorhanden sind.
Seit Anfang Dezember letzten Jahres sorgt das Altenheim in Horchheim
für Schlagzeilen in der Tagespresse. ln Leserbriefen wird an die Christlichkeit appelliert, lauthals nach der Verwaltung gerufen, ja, es werden sogar Emotionen hochgespielt. Warum? Wie kam es
dazu?
Diamantene Hochzeiten
22.08.1985 Gottfried und Emilie Müller
17.11.1985 Josef und Margarete Keßler geb. Dott
09.03.1986 Willi und Maria Esser geb. Kilger
Goldene Hochzeiten
24.06.1985 Paul und Sophie Lukas geb. Theis
20.07.1985 Rudolf und Sophia Engel geb. Pretz
12.09.1985 Franz und Erna Müller geb. Premm,
Noch immer hängen in Afrika 12 Millionen Menschen am Tropf der internationalen H ilfsorganisationen. Das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge, die Kirchen und private Einrichtungen liefern weiterhin große Mengen von Nahrungsmitteln in den Sudan, nach Athiopien oder Mozambique. ln den Hungergebieten der Sahel-Zone fehlt es aber vor allem auch an Transportfahrzeugen, u m vorhandene Nahrungsmittel in die Hungergebiete zu schaffen. Deutsche Trucker sahen hier die Möglichkeit der "Hilfe zur Selbsthilfe" und riefen die Aktion ,,Brummis rollen für Athiopien" ins Leben. An dieser Hilfsaktion beteiligten sich auch Karl-Heinz Killi aus Horchheim und Walter Hubert aus Urmitz.
Heimlich, still und leise hat sich in Horchheim ein Karateka zur europäischen Spitzenklasse gemausert: Addi lsanovic aus der
Emser Straße Nr. 326. Schon mit 15 Jahren begann er mit Budo-Sportarten und kam über Kung-Fu und Taekwon-Do schließlich
zu Rot-Weiß Koblenz und begann mit Karate.
Anläßlich der 150-Jahrfeier der Hilda-Schule im Jahr 1985 zeigten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums auf lnitiative ihrer Lehrerin, Frau Hildburg Thill, eine Ausstellung unter dem Thema
"Lebensbilder
- Jüdische Mitbürger in Koblenz". Auf Einladung der Christlich-Jüdischen Gesellschaft für Brüderlichkeit Koblenz kamen sogar einige frühere Koblenzer jüdischen Glaubens aus USA, lsrael und Wien zu
Besuch in ihre Vaterstadt. Unter ihnen befand sich auch Eva Salier geb. Hellendag, die ihre Jugend in Horchheim verlebte und ehemalige Hilda- Schülerin war. lhr Lebens- und Leidensweg führte sie aus
ihrem "Jugendparadies" Horchheim über Amsterdam in die Konzentrationslager Vught (Holland), Auschwitz, Groß-Rosen, Trautenau, Bergen-Belsen und von dort über Malmö und New York nach Vineland/New
Jersey. "Es ist fabelhaft. lch bin so beeindruckt, daß die jüngere Generation uns die Hände entgegenstreckt. lch hoffe, daß das Engagement dieser jungen Leute erhalten bleibt, daß sie es nicht wieder
vergessen." Dies war das Fazit, das Eva Salier nach ihrem Besuch im vorigen September in Koblenz und der Begegnung mit ihrer Vergangenheit ziehen konnte. Heinrich Fischer, der mit Eva Salier die
Schulbank drückte und heute noch mit ihr in freundschaftlichem Kontakt steht, zeichnet ein bewegtes Leben nach.
Geburtstage haben logischerweise auch immer etwas mit dem Alter zu tun. Es ist auch eine bekannte Tatsache, daß mit wachsendem Lebensalter die lahre kürzer werden statt länger. Aus diesem Grund drehen wir das Rad der Zeit einfach wieder um 50 Jahre zurück und machen einen kleinen historischen Rückblick in die ,,Babyjahre" 1935/36 unserer "Fünfziger-Gilde".
Mit dieser Aktion möchten wir in diesem Jahr einen "Versuchsballon" starten und die Horchheimer Bevölkerung direkt um Mithilfe bei der Gestaltung einer Rätselseite des Kirmes-Magazins bitten.
Pfarrei St. Maximin auf Reisen
Über die Romreise der Horchheimer im Mai 1985 berichten zu wollen und sich dabei auf 1 1/2 DIN-A4-Seiten beschränken zu müssen, ist gewiß kein leichtes Unterfangen. Stichwortartig das in neun Tagen
Erlebte streifen hieße, einiges kurz anklingen zu lassen über Lugano, Mailand, das antike Rom, das christliche Rom, den Vatikan und St. Peter, Papst Johannes Paul ll., das geschäftige Rom als
Hauptstadt ltaliens, Castelgandolfo, Frascati, Orvieto, Assisi, Florenz, Lavorgo und Luzern. Dabei müßte zwangsläufig alles zu kurz kommen. lch werde daher über das berichten, was mich auf dieser
Romreise am meisten beeindruckt und angesprochen hat.
Aus dem Leserkreis sind uns folgende Nachträge bzw. Anderungen zu der Dokumentation im Kirmes-Magazin 1985 eingegangen.
Zwei junge Horchheimer haben sich in der naturwissenschaftlichen Forschung ganz weit nach vorn geschoben. Gerhard Mallot ist Mitarbeiter am Projekt ,,MAMl" (Mainzer Mikrotron) im Mainzer lnstitut fiir Kernphysik, einem Unternehmen, das die Mainzer Wissenschaftler bis zum Jahr 1989 an die Weltspitze in der Erforschung der Struktur und des Verhaltens von Kernbausteinen bringen wird. Hans-Peter Mallot ist Biophysiker und versucht, biologischen Kernfragen mit physikalischen Möglichkeiten zu Leibe zu rücken.