Kirmes-Tour nach Maastricht vom 19. - 21.September 1986
wenn ich nicht durch Zufall eine nunmehr siebzig Jahre alte Fotografie gefunden hätte. Ein Familien-Foto, das noch vor dem ,,Steckrüben- Winter" (1917) entstand. lch erinnere mich noch gut an alle Einzelheiten oder auch Nebensächlichkeiten. Mein Vater gerade auf Front-Urlaub - zieht eines morgens seine beste - und einzige - Uniform an, drückt das Krätzchen - ganz neu, genau wie die Kokarden - etwas schief auf den Kopf, zwirbelt seinen Schnurrbart hoch und sagt: "Majestät machen das auch immer so. Es ist erreicht!" Was er damit meint, weiß ich nicht - heute ja, nämlich nix ist erreicht.
lm Kirmes-Magazin "1984 bzw. 1985 habe ich über das Geldwesen in Horchheim in den Jahren von etwa 1760 bis 1815 berichtet. Gerade in den Jahren 1794 bis 1814 tobten in Europa viele Kriege, unter denen auch der Koblenzer Raum und somit auch unsere Heimatgemeinde zu leiden hatte. lm Jahre 1986 berichtete ich über die Erlebnisse des Christian Kadenbach, den es als Soldat bei den Nassau-Weilburgern, die dem großen Napoleon Hilfstruppen stellen mußten, bis nach Spanien in die Pyrenäen verschlagen hat. ln diesem Jahr geht es um die Finanzen der Gemeinde Horchheim um die Zeitwende zum 19. Jahrhundert.
Wie kann aber nun eine "Landratte" ihren Durst nach Seeluft stillen?
Antwort: Schiffsmodellbau als Hobby. Der Horchheimer Heinz Oster
hat sich dieser Leidenschaft verschrieben.
Das Schiff hat in der Geschichte der Menschheit seit jeher eine zentrale Rolle gespielt. Die Eroberung und Erschließung der Kontinente wäre ohne dieses Beförderungs- und Transportmittel einfach undenkbar. Nach Art der Fortbewegung unterscheidet man beispielsweise Ruder-, Segel- und Motorschiffe, nach dem Zweck der Verwendung Kriegs- und Handelsschiffe bzw. Luxusliner oder Schicki-Micki-Yachten, und nach den Gewässern, die sie befahren, Fluß-, Küsten- und Seeschiffe. Diese verschiedenen Schiffstypen gibt es dann wieder in allen möglichen Varianten.
Für das Kirmes-Magazin 87 konnten wir den Diplom-Pädagogen Hans-
Rudolf Perschbach, den meisten Horchheimern als Schulleiter der Grundschule bekannt, als neuen Mitarbeiter gewinnen. Herr Perschbach hat als ,,Schul-Boss" lnteresse an der Geschichte der Horchheimer
Bildungsanstalt gefunden und sich bereiterklärt in Fortsetzungen über die Entwicklung der Horchheimer Schule seit der Mitte des 19.Jahrhunderts zu berichten.
Schon 1723 existierte eine Orgel in Horchheim, denn in diesem Jahr stiftete Herr von Buttlar, ein Schwiegersohn des Freiherrn von Reiffenberg, 200 Taler für eine neue Orgel, da die alte Orgel vermutlich beim Brand des Hochaltars mit zerstört worden war. Die Horchheimer Kirchenvorsteher schlossen aber bereits am 1.8.1745 mit dem Orgelmacher Johann Michael Stumm von Rhaunen-Sulzbach einen Vertrag über eine neue Orgel, so daß die alte Orgel am 12.5.1746 an den Schulmeister Nikolaus Montigny in Kirchberg verkauft werden konnte. Nach dem Vertrag vom 15.6.1747 zwischen dem Horchheimer Sendschöffen Nicolaus Cölsch und Lehrer Johann Baptist Tullius mit den Gebrüdern Johann Philipp und Johann Heinrich Stumm in Rhaunen-Sulzbach wurde in die bereits "veraccordierte" Orgel "das zweyte Claffier" (= zweites Teilwerk, als Echowerk ergänzt) eingebaut.
19.Oktober 1986 Hans Faust und Anni geb. Seffern
19.Dezember 1986 Anton Bohn und Therese geb. Seyl
06. Februar 1987 Otto Rödiger und Gerda geb. Weinheimer
100 Jahre TUS Horchheim
Einer der ältesten Sportvereine im Bereich Koblenz feiert sein Jubiläum.
Uralt und doch jung und spritzig, so stellt sich die TUS Horchheim im Jubiläumsjahr vor. 14 turnbegeisterte Horchheimer gründeten 1887 den Turnverein und hätten im Traum nicht daran gedacht, daß aus diesem Pflänzchen einmal der größte und vielseitigste Sportverein in Horchheim werden würde.
Er verköprert nach außen den Prototyp des "Stillen im Lande":
Josef "Jupp" Welling. Vielen Horchheimern sind seine Werke unbekannt, so daß sich fast der Verdacht aufdrängen könnte, sein künstlerisches Talent schlummere im Verborgenen. Unter lnsidern der Kunstszene wird sein Name allerdings schon seit vielen Jahren als "Geheimtip" gehandelt. Wir wollen daher die Gelegenheit benutzen, das Werk unseres heimischen Künstlers im Bild vorzustellen.
Altenheim Horchheim ist Geschichte - Gedankennachlese!
Es ist Mitte März. Das Halteverbotsschild vor dem Haus scheint nioht mehr zu gelten: Der Platz ist mit Autos zugestellt. lm Kasten, der eigentlich fi.ir die Tageszeitung gedacht war, finde ich
eine Werbesendung: das oberste Blatt ist vergilbt, das Datum weist auf Anfang Januar hin. Die Rolläden im ganzen Haus sind runtergelassen,
und im verwahrlosten Garten stolpere ich über herabgefallene Zweige.
Am Briefkasten hängt ein Hinweis: Post bitte in Emser Straße 23 abgeben. Sogar der Müllcontainer vor dem Haus ist leer. Ein Zeichen dafür, daß Menschen sich hier nicht mehr aufhalten: Das Haus ist
tot.
lm Kirmes-Magazin 1985 berichtete Helmut Geißler unter der Uberschrift "Nur Pfennige als Tagelohn" über das Geldwesen in Horchheim in napoleonischer und nassauischer Zeit (1794 bis 1815). Heinrich Fischer, jahrzehntelang selbst "Sparkassenmann", mittlerweile aber im Ruhestand, war der richtige Mann, um die Geschichte der Kreditinstitute in Horchheim zu recherchieren.
Beim Erscheinen des Kirmes-Magazins 1987 sind es auf den Tag fast 50 Jahre her, dass Horchheim seine Selbstständigkeit verlor und in die Stadt Koblenz eingegliedert wurde. Vor 10 Jahren heben wir schon darüber berichtet, wie und warum Horchheim im Jahr 1937 seinen Wald verlor. Mittlerweile sind aber im Koblenzer Stadtarchiv Akten aufgetaucht, die neue Erkenntnisse über die Vorgeschichte und den Ablauf der Eingemeindung zulassen. Dies war für uns der Grund, diese Thema erneut aufzugreifen.
Wie oft haben die ,,Hoschemer Käs" in Wein- und Bierseliger Runde schon die Wellen murmeln lassen und ihre Nationalhymne strapaziert - sicherlich mit gutem Recht und viel Freude: Lokalpatriotismus tut not! Denn Hoschem ist und bleibt ja schließlich Hoschem. Doch stimmt das überhaupt? Die Anzeichen mehren sich, daß das Gesicht des Ortes in den nächsten Jahren noch einige zusätzliche un-/sichtbare Narben bekommen wird. Es gibt nämlich zur Zeit zahlreiche Brennpunkte in unserem Stadtteil, die sicherlich nicht alle auf einmal zur Zufriedenheit aller Beteiligter gelöst werden können. Nach Meinung vieler Einwohner läuft aber einiges im Dorf "total schief". Wir wollen deshalb einige Problembereiche hier aufzeigen, ohne Schuldzuweisung und ohne Patentlösung. Vielleicht kommt aber auf diese Art und Weise ein Diskussion wieder in Gang.
Falsches Ortsschild - Schilda überall
Horchheimer findet Grab eines Horchheimers
Schuster bleib bei deinen Leisten